Iron Mountain - Vorbereitung auf Mount Whitney

Da nächstes Wochenende mein Trip zum Mount Whitney anstand musste der Gehalt an roten Blutkörperchen noch etwas geboostet werden. Hierfür bot sich das Besteigen eines der San Diego nahegelegnen Berge an. Einerseits sind diese mit dem Fahrrad erreichbar was ein gutes Training darstellt und andererseits bietet die zumindest geringfügig erhöhte Höhenlage einen gewissen Anpassungsreiz. Also die Bergstiefel eingepackt, Kamera gepackt und aufs Fahrrad gesetzt. Zuerst noch in die UCSD gefahren und ne Stunde im Labor die nötigen Sachen erledigt, dann konnte es gegen 9 Uhr losgehen. Zuerst ging es etliche Meilen entlang von Eastgate Mall und Miramar Road nach Mira Mesa. Dieser Teil ist ziemlich ätzend da man auf der Fahradspur entlang einer 4 spurigen Straße fährt welche zwischen dem Stacheldrahtzaun der Miramar Naval Airbase und einem Industriegebiet eingezwängt ist. Dann kommt man nach Scripps Ranch, ein mitten in die Landschaft gebautes Neubaugebiet. Hier windet sich die Straße langsam die Hügel hinauf durch Eukalyptuswäldchen. Nachdem ich mich die erste Hügelkette hinaufgearbeitet hatte und dabei feststellen musste das ich, Thomas Bahr, die Sonnencreme vergessen hatte. Naja erst mal einen Powerbar und etwas Wasser dann geht es hinab nach Poway. Hier begann der richtig harte Teil, da sich die Straße nun für etliche Meilen stetig mit 6-7 Prozent den Berg hinaufzieht. Als ich bereits glaubte, dass ich gleich vom Rad falle(immerhin fahre ich ein mehr als 10 Jahre altes Rennrad) war ich endlich am Highway 67 angekommen. Hier habe ich in einer abzweigenden Straße mein Fahrrad abgestellt, die Bergstiefel angezogen und dann bin ich querfeldein losgezogen.

Nach kurzer Zeit war mir ziemlich klar, dass ich nicht nur Sonnencreme vergessen habe, sondern dass es eine ziemlich dumme Idee ist in Shorts sich durch das allgegenwärtige Buschwerk zu schlagen. Aber Thomas Bahr ist nicht umsonst für seine etwas bekloppten Aktionen bekannt, also weiter geht es. Immerhin die Bergflanke sieht doch recht vielversprechend aus.

thomasbahr.de Iron Mountain

Also auf die Bergflanke hoch, nach kurzer Zeit sind die Knie verkratzt aber das lässt sich aushalten. Die Vegetation des California Costal Chaparal ist auf ihre Art einzigartig an die trockenen Bedingungen angepasst. Auch Feuer spielen eine Rolle in der Biologie dieser Gesellschaft. Die meisten Pflanzen sind entweder feuerresistent oder streuen bei Feuern ihre Samen aus, so dass diese in der günstigen Situation nach dem Feuer auskeimen können. Allerdings sind diese Anpassungen nur in der Lage eine gewisse Feuerhäufigkeit zu ertragen, heute sind allerdings aufgrund menschlicher Aktivität Feuer wesentlich häufiger, so dass in Bereichen die häufig abbrennen nach einigen Jahren kein Chaparal mehr existiert oder dieser zumindest sehr verarmt ist. Am Iron Mountain hat es in den letzten Jahren gebrannt man kann dies an Resten verbrannter Büsche erkennen. An Stellen an denen das Feuer nicht oder nur wenig intensiv gebrannt hat ist das Buschwerk sehr viel dichter. Der Chaparal hat seine eigene spröde Schönheit.

thomasbahr.de Chaparal 1 thomasbahr.de Chaparal 2

Da ich mir meinen eigenen Weg über den Südgrad gesucht habe habe ich eigentlich erwartet, dass ich der einzige auf diesem Berg seit langer Zeit bin. So war ich etwas überrascht gut ein halbes Dutzend Leute auf dem Gipfel anzutreffen. Wie sich herausstellte gibt es von der Westseite einen Fußweg vom Highway 67, der entsprechende Parkplatz ist nur 1-2 Meilen weiter nördlich am Highway 67. Ich hab mich dann ins Gipfelbuch eingetragen und eine ausgedehnte Pause gemacht, dabei die Aussicht genossen.

thomasbahr.de Iron Mtn Summit 1 thomasbahr.de Iron Mtn Summit 2 thomasbahr.de Iron Mtn Summit 3 thomasbahr.de Iron Mtn Summit 4 thomasbahr.de Iron Mtn Summit 5

Und hier noch zwei selbstgemachte Gipfelbilder von Thomas Bahr...

Thomas Bahr Iron Mtn 1 Thomas Bahr Iron Mtn 2

Auch beim Abstieg, erneut über den Südgrat, bieten sich schöne Ausblicke.

thomasbahr.de Iron Mtn southridge

Naja, dann halt nochmal 2 Stunden nach Hause radeln (so um die 20 Meilen werden das auch nochmal gewesen sein) und nach 7 Stunden ist ein anstrengender aber schöner Tag zuende. Jetzt eine schöne Dusche und ein kühles Bier.....